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Warum SX?
(Teil 2)

Warum eine Untersuchung?

Die Auslöser der Untersuchung und letztendlich die Gründe für SX sind vielfältig. Sie kommen zum Ausdruck einerseits in den aktuellen Diskussionen und Fragen und andererseits in den allgemeinen Defiziten:

1. Aktuelle Fragen und Diskussionen um den SPNV in Berlin und Brandenburg, zum Beispiel:

  • "S-Bahn nach Eberswalde?"
    (stellvertretend für alle Orte, die "S-Bahn-würdig" sind)
  • "S-Bahn nach Rangsdorf?"
    (stellvertretend für alle Orte, die ehemals über einen S-Bahn-Anschluss verfügten)
  • "Ist der Aufbau Gleichstrom-elektrifizierter S-Bahn-Gleise sinnvoll, obwohl die Wechselstrom-elektrifizierte Parallelstrecke nicht ausgelastet ist?"
    (konkrete Beispiel-Fragen: "Gleichstrom-S-Bahn nach Falkensee?", "Gleichstrom-S-Bahn nach Rangsdorf?")
  • "Expreß-S-Bahn nach Strausberg?"
    (stellvertretend für die Frage nach attraktiven und konkurrenzfähigen Reisezeiten)
  • "Sind die vier Streckengleise im neuen Nord-Süd-Tunnel überdimensioniert?"
  • "Warum werden die ohnehin hervorragenden Bedingungen für den motorisierten Individualverkehr in und um Berlin weiter verbessert?

2. Defizite des SPNV in Berlin-Brandenburg, zum Beispiel:

  • vergleichsweise geringe Reisegeschwindigkeit der Berliner S-Bahn (Berlin: ca. 38 km/h, München: >50 km/h),
  • unterdurchschnittliche SPNV-Versorgung des Speckgürtels im Verhältnis zu Berlin einerseits und zum ländlichen Brandenburg andererseits,
  • der raumgreifende, schnelle Regionalverkehr (RegionalExpress) wird im Speckgürtel für erschließende Aufgaben herangezogen und dadurch "ausgebremst". Folge: ein unproduktiver Ressourceneinsatz (sehr ungleichmäßige Auslastung über den Laufweg der Züge)
  • verbesserungsfähige Anbindung des Hauptbahnhofs, vor allem in Nord-Süd-Richtung,
  • andernorts erfolgreiche Aufgabenteilungen im SPNV werden in Berlin regelmäßig als sogenannter "Parallelverkehr" in Frage gestellt,
  • Potential des neuen Nord-Süd-Tunnels als "Verbindungsbahn" (vgl. München, Zürich, ...) nicht ausgeschöpft,
  • Diskussionen (beispielsweise um die Frage: "Was ist eine S-Bahn?") werden nicht immer anhand verkehrlicher Erfordernisse oder kundenrelevanter Merkmale, sondern anhand technischer Eigenschaften geführt.

Durchführung und Ergebnisse der Untersuchung

Die Untersuchung besteht aus mehreren Stufen. Die Ergebnisse in Kurzform:

Nach einer genaueren Analyse in Verbindung mit diversen Vorüberlegungen verbleiben im Rahmen einer Vorauswahl folgende grundsätzliche Lösungsansätze:

  1. "Nullfall"
  2. Ausdehnung des Netzes der Gleichstrom-S-Bahn (GSB),
  3. Ausdehnung des S-Bahn-Netzes mittels "Hybrid-Fahrzeugen" (elektrisch / Diesel),
  4. Ausdehnung des S-Bahn-Netzes mittels "Duo-Fahrzeugen" (elektrisch / elektrisch),
  5. Schaffung einer Wechselstrom-S-Bahn; entweder nach GSB-Art mit relativ kurzen Stationsabständen oder nach westdeutschem Vorbild unter Einbeziehung des kurzlaufenden Regional- bzw. Nahverkehrs,

jeweils mit der Untervariante "Expressing" (Auslassen von Stationen).

Das Ergebnis der weitergehenden Untersuchung

Als einziger dieser Lösungsansätze erscheint die Schaffung einer Wechselstrom-S-Bahn (WSB) nach dem Vorbild westdeutscher Großstädte zielführend. Aufgrund des größeren Haltestellenabstands ergibt sich dabei "automatisch" der Charakter einer Expreß-S-Bahn, die der vorhandenen GSB überlagert wird. Dabei können noch aufnahmefähige Bestandsstrecken (und ohnehin zum Wiederaufbau vorgesehene Strecken) genutzt werden.

Dieses noch relativ abstrakt-theoretische Zwischenergebnis wird am Beispiel der Verkehre, die in den Nord-Süd-Tunnel geführt werden könn(t)en, konkretisiert und auf seine Praxistauglichkeit überprüft. Es resultiert das SX-Konzept, welches zur Umsetzung empfohlen wird.