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Ist SX Utopie?

Nein. SX ist realistisch! Denn SX ist nicht nur technisch-betrieblich machbar, sondern erscheint auch finanziell im Bereich des Machbaren. Hierbei sind zwei wesentliche Aspekte zu betrachten: Aufwand und Nutzen.

Aufwand

Das SX-Konzept umfasst in der ersten Stufe (inklusive der Bedienung des Linienastes auf der Dresdner Bahn und des "langen" Linienastes auf der Stettiner Bahn) ca. 5 Mio. Zugkm/Jahr. Diese Leistung fällt jedoch nicht in Gänze zusätzlich an, da bestehende bzw. ohnehin geplante Leistungen integriert werden.

Tatsächlich resultiert aus der Umsetzung des SX-Konzepts bezogen auf den Berlin-Brandenburger SPNV lediglich eine Zugkm-Mehrung von 3 % bis 5 % - je nachdem, welche dieser bestehenden und zukünftigen zu ersetzenden Verkehre berücksichtigt werden.

Erfahrungsgemäß dürfte der Aufwand je produziertem SX-Zugkm geringer als für einen (kompensierten) Regionalverkehrs-Zugkm sein, so daß die Kosten bei der Zugkm-Mehrung nur unterproportional steigen. Wird ferner berücksichtigt, daß im Rahmen der Vergabe der SX-Leistungen weitere - zumindest geringfügige - Preissenkungen gegenüber den heutigen Regionalverkehrspreisen erzielbar sein könnten, folgt daraus, daß aus der Mehrung der Zugkm bei Umsetzung des SX-Konzepts nicht notwendigerweise eine finanzielle Aufwandssteigerung seitens des Bestellers resultieren muß.

Nutzen

Aufgrund der Attraktivität des SX-Angebots ist gegenüber dem Stautus quo mit steigenden Nutzerzahlen - und damit steigenden Einnahmen - zu rechnen. Erste Fahrgastschätzungen ergeben, daß in der ersten SX-Stufe allein aus den grenzüberschreitenden Verkehren mittelfristig mit über 50.000 SX-Fahrgästen pro Tag zu rechnen ist. Hinzu kommen die unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Daten nicht näher quantifizierten Pendlerströme im Binnenverkehr sowie die Fahrgäste aus den übrigen Verkehrszwecken. Durchschnittlich ergeben sich für jeden der vier SX-Äste also deutlich über 10.000 Fahrgäste pro Tag.

Darüber hinaus sind - bislang nur bedingt quantifizierbare und in der Regel nur bei einer volkswirtschaftlichen Betrachtung anrechenbare - Nutzen hinsichtlich eines geringeren Schadstoffausstoßes, einer höheren Lebensqualität usw. usw. zu erwarten.

Auch nicht anfallende Kosten können als Nutzen aufgefaßt werden. Würde also beispielsweise der Bau einer Gleichstrom-S-Bahn nach Rangsdorf oder Falkensee als beabsichtigt unterstellt, müßten die gesparten Mittel in Millionenhöhe als SX-Nutzen verbucht werden. Denn SX kann auch die vorhandenen Gleise nutzen.

Fazit

Trotz voraussichtlich nicht steigendem (sondern vielleicht sinkendem) finanziellem Aufwand steigert SX der Nutzen gegenüber dem Status quo bzw. gegenüber dem bislang geplanten Angebot. Folglich verbessert sich auch das Nutzen/Kosten-Verhältnis. Das heißt: SX würde die Finanzmittel (überwiegend Steuergelder) produktiver und letztendlich sinnvoller einsetzen, weshalb die Umsetzung des SX-Konzepts zu empfehlen ist.