< SX-Konzept verbindet Berlin und Brandenburg
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SX-Umsetzung - Ein Überblick

Die Umsetzung der ersten Stufe des SX-Konzepts unterstellt

  1. einen sogenannten Mischbetrieb der SX-Bahnen und anderer Züge auf denselben Gleisen,

und erfordert

  1. einen minimalen zusätzlichen Infrastrukturausbau,
  2. das Erbringen zusätzlicher Zugkilometer gegenüber dem Status quo,
  3. nach Möglichkeit neue, spurtstarke Fahrzeuge, um hinreichende Fahrzeitreserven für betriebliche oder fahrgastverursachte Unregelmäßigkeiten zu schaffen, aber auch, um ein kundenförderndes, attraktives SX-Erscheinungsbild zu erzielen.

Diese relativ geringen Anforderungen zeigen, daß eine baldige Umsetzung des SX-Konzeptes durchaus möglich wäre. Dies zeigt - zumindest ansatzweise - auch der WM-Shuttle der Bahn (S21-Vorläuferbetrieb mit Zügen der BR 423/433) zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz vom 7. Juni bis zum 10. Juli 2006.

zu 1: Mischbetrieb

Mischbetrieb von S-Bahnen und anderen Zügen auf denselben Gleisen ist nichts Neues. Dies belegt eindrucksvoll zum Beispiel die Münchner S-Bahn, deren Entstehung und späterer Erfolg ohne die auf einigen Strecken noch immer praktizierte Nutzung der bestehenden „Ferngleise“ undenkbar gewesen wäre bzw. ist.

Mischbetrieb fand (und findet vereinzelt) auch in Berlin auf diversen S-Bahn-Strecken statt. Im Gegensatz zu früher verkehren mittlerweile auch viele Fern- und Regionalzüge mit elektrischer Traktion. Der Betrieb von Gleichstrom- und Wechselstrom-Zügen auf denselben Gleisen verursacht jedoch sehr hohen Aufwand, so dass allein aus elektrotechnischen Gründen vielfach separate S-Bahn-Gleise errichtet werden mußten - unabhängig vom bahnbetrieblichen Bedarf.

(Anmerkung: Selbstverständlich sind eigene S-Bahn-Gleise hinsichtlich der Flexibilität und Betriebsstabilität von Vorteil. Sie sollten aber im Sinne eines verantwortungsvollen Mitteleinsatzes nur dann (zusätzlich) errichtet werden, wenn tatsächlicher Bedarf besteht.)

Fahrzeitrechnungen und Fahrplanstudien zeigen, daß das SX-Konzept in Berlin-Brandenburg grundsätzlich machbar ist.

zu 2: Infrastruktur

Das SX-Konzept basiert in der ersten Stufe überwiegend auf vorhandener oder ohnehin geplanter Infrastruktur. Hierauf wird weiter unten streckenbezogen eingegangen (Hamburger Bahn, Stettiner Bahn, Dresdner Bahn, Anhalter Bahn, Nord-Süd-Tunnel).

Hinweis: Das SX-Konzept richtet sich nicht gegen die Erweiterung der Eisenbahn-Infrastruktur - sofern diese sinnvoll konzipiert und errichtet ist bzw. wird. Mindestens bis zur Inbetriebnahme dieser Erweiterungen kann aber die vorhandene Infrastruktur schon intensiver und nutzbringender als heute genutzt werden: mit SX!

zu 3: zusätzliche Zugkilometer

Auf die Finanzierung dieser Zugkilometer wird unter "Ist SX Utopie?" eingegangen.

zu 4: Fahrzeuge

S-Bahn-Qualität bedeutet u. a., an den (meisten) Stationen einen barrierefreien Zugang zum Fahrzeug und einen niveaugleichen Einstieg vorzufinden. Hierfür sind Fahrzeuge mit einer Einstiegshöhe von 76 cm über Schienenoberkante erforderlich. Darüber hinaus sollten die Fahrzeuge zum Beispiel auch viele Türen für einen schnellen Fahrgastwechsel und kurze Aufenthaltszeiten aufweisen. (Die Liste ließe sich fortsetzen.)

Da ein Teil der vorhandenen Fahrzeugflotte nicht mehr den heutigen Fahrgastansprüchen genügt, steht ein Austausch ohnehin bevor. Die erfolgenden Neubeschaffungen könnten SX-geeignete Fahrzeuge umfassen.

Unabhängig davon kann die Fahrzeugfrage auch im Rahmen einer Ausschreibung der Verkehrsleistung gelöst werden.